Zillertal

Zillertal

24. September 2020 0 Von PMJAdmin

Das Zillertal – denkt man ans Zillertal denkt man an Berge, Gletscher, Kaiserschmarrn aber vielleicht nicht direkt an Tibet oder an waghalsige Hängebrücken, oder?

Zillertal

Jeder kennt doch diese Urlaubsziele, welche man sich fest vornimmt und dann doch immer wieder vergisst, verschiebt oder was auch immer. Eines dieser Ziele war für mich seit ein paar Jahren „Klein Tibet“ im Zillertal.

Nun endlich im September 2020 war es soweit und ich machte mich auf den Weg nach Österreich ins Zillertal. Nachdem ich ein verlängertes Wochenende geplant hatte musste ich mir natürlich ein wenig mehr einfallen lassen als den Ausflug nach Klein Tibet und so bin ich auf die Olpererhütte gekommen.

Zillertal

Eigentlich ist es wirklich schade, was hier momentan los ist. Alle wollen zur berühmten Hängebrücke im Zillertal neben der Hütte , um ein Foto zu machen. Die Tatsache, dass hier mehrere hundert Leute aufsteigen um dann auch noch stundenlang anstehen um ein Bild auf einer Brücke zu machen hat mich eigentlich abgeschreckt eine Wanderung dorthin zu machen. Wenn Ihr wissen möchtet, wie ich es geschafft habe, dass ich die Brücke quasi für mich alleine hatte und auch keine überfüllte Hütte und Menschmassen vorgefunden habe, dann solltet ihr unbedingt weiterlesen.

Olperer

Schlegeisspeicher – Olpererhütte

Eines möchte ich vorweg nehmen, solltest Du nur auf die Olpererhütte gehen um die soeben erwähnten Fotos auf der Brücke zu machen, dann lass es bleiben. Es wird Dir keinen Spaß machen mit den ganzen anderen Fotoäffchen in einer langen Schlange zu stehen, sorry meine Meinung.

Wenn Du frühzeitig deine Wanderung planst, was ich empfehlen würde, dann lohnt es sich definitiv auf der Hütte zu übernachten. An den Wochenenden also Freitag bis Sonntag ist es meistens schon sehr schnell ausgebucht. Ich hatte Glück und habe unter der Woche noch ein Mehrbettzimmer (meistens Viererzimmer bekommen). Zur Auswahl stehen Matratzenlager und Mehrbettzimmer. Die Hütte ist relativ neu und die „Schlafstätten“ sauber aber ziemlich hellhörig,…naja eine Hütte eben.
Link zur Olpererhütte

Das Essen auf der Olpererhütte ist wirklich lecker und es ist ein echtes Erlebnis wenn morgens um 8 Uhr der Hubschrauber kommt um die Vorräte für die nächsten Tage zu liefern.

Vom Parkplatz am Schlegeisspeicher habt ihr eine steile etwa 1,5-2 stündige Wanderung vor euch. Da es kein Wanderweg im Sinne von einem breiten Schotterweg ist sondern es über Stock und Stein geht würde ich dringend empfehlen feste Schuhe anzuziehen. Vergesst auch nicht was zum Trinken einzupacken, es sind zwar nur 3,3 km, aber die haben es in sich.

Nach ca. einer Stunde konstant steil bergauf kommt Ihr an die Olpererhüttenblick-Bank, von hier aus hat man sein Ziel stets im Auge. Es lohnt sich übrigens auch, sich öfter mal umzudrehen und den Blick über den Stausee schweifen zu lassen, die Aussicht ist phantastisch.

Wie schon gesagt, der Aufstieg ist steil und ein klein wenig Grundkondition ist definitiv empfehlenswert 🙂

Als wir nachmittags auf der Hütte angekommen sind war nicht mehr viel los, allerdings muss man dazu sagen, dass auch relativ schnell die Sonne hinter den Bergen verschwindet. Hier oben war es dann auch gleich etwas kälter, also unbedingt eine Jacke einpacken 🙂

Nachdem wir uns dann ein wenig auf der Hütte umgesehen und Freundschaft mit den freundlichen Ziegen geschlossen hatten, gab es pünktlich um 18 Uhr Abendessen. Ganz nebenbei färbten sich die Wolken langsam rosa und es war Zeit für den Sonnenuntergang.

Zillertal

Nach einem geselligen Abend mit den anderen Übernachtungsgästen ging es dann um 22 Uhr (Hüttenruhe) ab in den Schlafsack.

Definitiv sollte man sich spätestens gegen 7 Uhr aus dem Bett schälen um den Sonnaufgang zu genießen, um ehrlich zu sein ist ab ca. 6 Uhr sowieso nicht mehr an Schlaf zu denken.

Zillertal

Besonders schön ist der Sonnenaufgang bei der berühmt berüchtigten Hängebrücke. Das Licht ist toll und man hat die Brücke und die tolle aussicht ganz für sich alleine. Und „ja“ nachdem ich schonmal da war und niemand außer mir da war habe ich natürlich auch ein paar Schnappschüsse von der Brücke inkl. mir gemacht.

Nach einem kleinen Frühstück hieß es dann auch schon wieder Rucksack einpacken und weiter wandern. Für den Rückweg haben wir uns entschieden, den etwas längeren Weg über die Neumarkter Runde zu gehen. Der Weg ist schon etwas anstrengend führt aber an einer Madonna mit einer wunderschöner Aussicht vorbei und ist mit einer gewissen Trittsicherheit und Grundkondition zu bewältigen.

Bis zum Ausgangspunkt am Schlegeisspeicher ist man hier etwa 3 Stunden unterwegs. Und zu dem Spruch „ Der Weg ist das Ziel“ kann ich nach dieser Wanderung nur sagen „…ja aber wo bitte ist denn der Weg…“

Mein Fazit zur Olpererhütte:

So wie ich die Hütte erlebt habe, sprich ohne Menschenmassen dafür mit Sonneuntergang und Sonnenaufgang würde ich es wirklich jederzeit wieder machen, es ist wunderschön da oben. Auch die Übernachtung auf der Hütte war wirklich ein tolles Erlebnis, auch wenn man bei dem ein oder anderen Punkt ein wenig auf den Komfort verzichten muss ist es das allemal wert.

ABER ich für mich persönlich hätte keine Lust mit zig anderen Leuten den Berg hoch zu hecheln, nur um dann eine total überfüllte Hütte und eine Schlange von fotowütigen Menschen vor einer Brücke vorzufinden.

Klein Tibet im Zillertal

Was hatte ich nicht schon alles gelesen über „Klein Tibet“ im Zillertal, „Schönster Fleck Tirols“ / „Magisches Zillertal“ usw. Schon so lange wollte ich diesen Ausflug machen.

Klein Tibet

Ab Mayrhofen kommt man über eine kleine Mautstraße (vorsichtig fahren, hier steht öfter mal eine Kuh oder mehrere auf der Straße) gelangt man durch ein Tal zur Bärenbadalm. Von hier aus kann man schon den ersten Blick auf die beeindruckende Staumauer des Zillergrunds sehen.

An der Bärenbadalm ist Endstation mit dem Auto, hier heißt es sich ein Parkplatz suchen und entweder zu Fuß oder mit dem Shuttelbus hoch auf die Staumauer.

Zu Fuß ist es ein etwa einstündiger steiler Anstieg (ca. 400 hm) der bewältigt werden muss, mit dem Bus sind es ca 10 Minuten gemütliche Fahrt.

Egal wie man hoch kommt, direkt an der Staumauer ist oben auf dem Felsen ein Lokal namens „Adlerblick“ und den Namen hat dieses Lokal wahrlich nicht umsonst.

Von der Staumauer aus hat man eine wundervolle Aussicht ins Tal und auf der anderen Seite auf den See.

Direkt neben der Staumauer führt ein Tunnel in den Berg und genau durch diesen Tunnel muss man gehen um dann auf dem gemütlichen Weg nach Klein Tibet zu gelangen.

Der Weg führt immer am See entlang, an einigen Wasserfällen und fast schon unzählig vielen Bankerln vorbei. Bis man am Ziel, der Hohenaualm angekommen ist braucht man etwa eine Stunde. Überall an den Felsen sind Schildern mit Weisheiten angebracht, der Weg ist Landschaftlich wirklich sehr sehr schön.

Etwa nach einem Drittel des Wegs kommt man an das Bankerl der Entscheidung, hier muss man sich nun überlegen, ob man direkt nach hinten ins Tal zur Hohenaualm spazieren oder zur Plauener Hütte wandern möchte. Für uns war es dieses Mal der direkte Weg zur Hohenaualm nach Klein Tibet.

Nachdem wir ein Gatter passiert und an dem Schriftzug „Klein Tibet“ vorbei gegangen sind begrüßten uns erst mal ein paar Kälbchen und zwei nette Schweine.

Die Alm selbst ist wirklich sehr hübsch gemacht und die Bedienungen sind sehr sehr nett. Mein Tipp, bestellt Euch eine Bretteljause und probiert unbedingt den selbstgemachten Eierlikör

Wenn man hier sitzt und auf den See und die Berge schaut wird einem erst so richtig bewusst an welchen wundervollen Fleckchen Erde man sich gerade befindet.

Irgendwie ist der Name Klein Tibet richtig passend.

Übrigens ist die Hohenaualm mit Sicherheit die Hütte mit der schönsten Aussicht von der Toilette aus.

Von der Staumauer aus ist die Wanderung nicht wirklich anstrengend, aber sooooo schön. Ich bin froh dass ich es endlich geschafft habe diesen Schönen Flecken Erde zu besuchen und komme bestimmt nochmal hier her.

Lattenalm & Brandalm ab Tux

Nachdem wir auch an unserem letzten Tag nicht nur ausschließlich faul in der Sonne liegen wollten haben wir uns für eine Wanderung von Alm zu Alm entschieden.

Auch hier ging es, von Tux aus, erst mal ca. eine halbe Stunde steil über Stock und Stein durch Wald und über Wiesen bergauf. Die Aussicht über das Tuxertal war wirklich beeindruckend und als wir eine gewisse Höhe erreicht hatten, ging es auch nur noch gerade aus, vorbei an unzähligen Kühen über grüne Wiesen zur Lattenalm.

Auf dieser schönen urigen Alm gab es eine kleine Erfrischung und schon ging es weiter über kleine Wanderwege durch größere und kleinere Bachläufe zu unserem nächsten Ziel der Brandalm.

Hier gab es noch eine kleine Stärkung und dann wurde der Rückweg zum Hotel angetreten. Alles in allem eine entspannte kleine Wanderung über 3-4 Stunden.

Hotel Bergfried

Normalerweise gebe ich keine oder nur wenige Hotelempfehlungen ab, aber ich kann nicht anders und muss auch einfach das Hotel Bergfried in Tux im Zillertal ans Herz legen.

Nicht nur das es ein wirklich sehr geschmackvoll eingerichtetes Hotel ist mit eine Infinity Pool auf dem Dach im 4. Stock ist, das Beste an diesem Hotel ist der Service. Egal ob an der Rezeption, Bar, Pool oder im Restaurant die Mitarbeiter sind so herzlich, hilfsbereit und aufmerksam, dass es besser kaum mehr geht. Eine wunderbare Wohlfühlatmosphäre vom ersten Moment an.

Hotel Bergfried

Nach diesem wunderschönen Urlaub Im Zillertal hat man mal wieder gesehen, wie schön es bei unseren Nachbarn in Österreich doch ist, es muss nicht immer Florida, New York oder die Wüste sein 😊