Athen – das Zuhause der Götter

Athen – das Zuhause der Götter

15. Februar 2023 0 Von PMJAdmin
Athen

καλώς ορίσατε – Herzlich Willkommen in Athen!

Denkt man über eine Städtereise nach, fallen einem als erstes eher Paris, London oder Rom ein aber nicht Athen. Aber warum ist das so? Athen hat mich mit Sicherheit genauso viel zu bieten wie andere europäische Großstädte, wenn nicht sogar mehr.

Athen
Blick zur Akropolis

Immerhin ist Athen eine 4 Million Metropole, eine zweifache Olympiastadt und mit den Bergen rundum, dem Meer und jeder Menge Jahrtausend alter Geschichte definitiv einen Besuch wert. Immerhin gilt Athen als die Wiege der europäischen Zivilisation und als Zuhause der Götter.

Ich war eher mit weniger Erwartungen nach Athen gekommen, aber ich musste relativ schnell feststellen, dass Athen ein wundervoller Ort voller Geschichte, Kultur und Gastfreundschaft ist.

Athen ist eine unglaublich vielschichtige Stadt. Du findest zum Beispiel mitten in einem modernen Modegeschäft im Untergeschoss freigelegte Ausgrabungen. Das Alte wurde hier wirklich sehr gut mit dem Neuen verbunden, ohne dass der alte Charm verloren gegangen ist. Unbedingt einen Besuch wert sind hier auch die vielen charmanten Tavernen und Straßenlokale, die nicht nur sehr ansprechend aussehen sondern auch ein phantastisches Essen anbieten.

Athen
Streetlife Athen

Um es kurz zu machen: JA, es lohnt sich auf jeden Fall Athen zu besuchen, in so vielerlei Hinsicht. Athen gilt die Wiege der Demokratie, das Zuhause der Götter und die Heimat der großen Philosophen, wenn das mal nicht eine Ansage ist!

Akropolis – Das Wahrzeichen von Athen

Reist man Athen ist ein Besuch auf der Akropolis natürlich Pflicht. Der Name Akropolis bedeutet übrigens übersetzt eher soviel wie Burgberg bzw. der höchste Punkt der Stadt. Die Tempelanlage auf diesem Berg ist von nahezu überall aus zu sehen und thront weit oben über der Stadt. Man sollte sich echt ein wenig Zeit nehmen, denn zur Akropolis gehören nicht nur die vielen Tempel sondern auch der Hügel auf dem diese erbaut sind.

Fangen wir doch unten schräg gegenüber vom neuen Akropolis Museum an, hier findet man nach ein paar Metern das Dionysos-Theater, welches das erste Theater in der griechischen Geschichte bzw. das erste Theater überhaupt war. Hier wurde das erste Drama ever aufgeführt. Es ist eigentlich nicht zu übersehen und gleich in der Nähe des Südeinganges. Es galt als wichtigstes Amphitheater im antiken Griechenland. Ursprünglich waren es wohl 78 Sitzreihen und es passten etwa 17.000 Zuschauer hinein, also schon recht stattlich. Woher das Theater seinen Namen hat dürfte klar sein, wer kennt ihn nicht Dionysos, den Gott des Weines, der Freude und Ekstase.

Athen
Dionysostheater

Der Weg führt vorbei am Theater immer weiter hoch. Früher war hier ein etwa 160 Meter langer, überdachter Säulengang, die Stoa des Eumenes welcher das Dionysostheater mit dem Odeon des Herodes Atticus verband.

Das imposante Odeon des Herodes Atticus wurde von niemand geringeren als dem römischen Kaiser Hadrian gestiftet. Das Odeon ist wie eine kleine Arena und immer noch in einem sehr guten Zustand, lediglich das ursprüngliche Holzdach wurde zerstört. Hier finden immer noch Aufführungen und Konzerte statt, was muss das für ein tolles Erlebnis sein.

Odeon des Herodes Atticus

Der Weg führt nun noch ein kleines Stück weiter bis hinauf zu den Propyläen. Die Propyläen sind eine Art Torbau aus Säulen und bilden den Eingang zur Akropolis. Steht man hier unten und schaut zu den 8-10 Meter hohen Marmorsäulen hoch, ist das schon wirklich beeindruckend. Wenn wir jetzt mal noch daran denken, dass dies alles bereits ca. 437-432 v.Chr. geschaffen wurde bleibt man definitiv sprachlos.

Athen
…..der Weg nach oben

Direkt neben den Propyläen thront rechts der Tempel der Athena Nike. Dieser kleine Tempel zählt zu den charakteristischsten Bauwerken der Akropolis. Insgesamt 3 Mal wurde der Tempel „wiederaufgebaut“, zuletzt rekonstruierte man den Tempel (auch aufgrund vorheriger Konstruktionsfehler) von 1998-2010.

Geht man durch die mächtigen Propyläen hindurch gelangt man direkt zur Akropolis, also auf das Plateau und der Anblick ist einfach unglaublich. Direkt vor einem liegt der wuchtige, große Parthenon-Tempel und das kleinere Erechtheion mit den wunderschönen Karyatiden.

Der Parthenon Tempel, für viele „die Akropolis“😊 wurde 447-439 v. Chr. erbaut, mit einer Länge von 69,5 Metern, einer Breite von 31 Metern und einer Höhe von 10,5 Meter ist dieser Tempel wirklich mehr als beeindruckend. Der Parthenon Tempel ist sozusagen das Herzstück der Akropolis. Der Tempel war der Göttin Pallas Athene geweiht, früher stand hier eine Statue der Göttin aus Bronze und Elfenbein.

Akropolis
Parthenon Tempel

Wie schon erwähnt befindet sich neben dem Parthenon Tempel das Erechtheion, ein kleinerer aber wunderschöner Tempel. Dieser Tempel wurde um 420-406 v. Chr. auf den Überresten eines mykenischen Königspalastes erbaut. Das Erechtheion war in der Antike ein Kultort für 13 Götter und Heroen. Am auffallendsten sind wohl die sechs überlebensgroßen Mädchenfiguren welche vor dem Tempel posieren und diesen als Pfeiler tragen, die Karyatiden. Jede dieser Damen ist übrigens über 2 Meter groß.

Erechtheion

Die Karyatiden, die man auf der Akropolis sieht sind Kopien, die Originale findet man im neuen Akropolis Museum, alle bis auf eine, den diese Dame wurde 1811 von Lord Elgin nach England gebracht und ist nun im britischen Museum zu bewundern.

Karyatiden im Akropolis Museum

Steht man hier oben zwischen all den Tempeln wird die Geschichte lebendig und auch die griechischen Mythologie ist mit Händen zu fassen. So kann man sich zum Beispiel auch den Streit zwischen Athene und Poseidon, welcher wohl hier am Erechtheion stattfand lebhaft gut vorstellen. 

Lust auf eine kleine Geschichte aus der griechischen Mythologie?

Athene und Poseidon

Wahrscheinlich fällt einem der kleine Olivenbaum neben dem Tempel gar nicht auf, aber er spielte eine sehr wichtige Rolle. Poseidon, der Gott der Meere und Athene, die Göttin der Weisheit, stritten sich über die Herrschaft Attikas. Attika ist das heutige Gebiet rund um Athen und war schon damals eine der größten und einflussreichsten Städte. Um den Streit zu beenden hatte Zeus die Idee, dass jeder der beiden dem Volk ein Geschenk machen sollte, was von unvergänglichen Wert und dem Volk nützlich sein sollte. Poseidon meinte es gut und schenkte der trockenen Region einen Brunnen, als er mit seinem Dreizack in den Fels stieß entstand eine Quelle. Soweit so gut, aber leider sprudelte aus dieser Quelle nur Salzwasser. Athene hingegen schenkte dem Volk einen Olivenbaum, sie stieß mit ihrer Lanze in den Boden und es wuchs ein Olivenbaum, der dem Volk Nahrung, Öl und Holz spendet. Die Legende sagt, dass dies wohl der erste Olivenbaum überhaupt gewesen sein soll. Wie das Volk entschieden hat ist damit wohl klar und auch wieso Athen heute noch Athen heist. Den Baum und die versiegte Quelle sieht man neben dem schönen kleinen Tempel, welchen man nun vielleicht mit etwas anderen Augen sieht.

Sicherlich nicht mehr DER Olivenbaum

Eine Aussparung im Dach des Tempels gibt es übrigens schon immer, hier hat Poseidon aus Wut über den verlorenen Streit mit seinen Dreizack in den Boden gestoßen und ein Blitz und das Dach wurde an dieser Stelle weggerissen. Diese Lücke wurde nie wieder geschlossen.

Im hinteren Teil der Akropolis (ich denke das müsste östlich sein) hat man einen herrlichen Ausblick über Athen.

Im Laufe der vielen tausend Jahre hat sich die Akropolis stehts verändert und wurde auf verschiedenste Art und Weise genutzt. Bis ca. 1687 war die Akropolis noch nahezu unversehrt. Hier sind wir in der Zeit der Belagerung durch die Venezianer, der Tempel diente damals als türkisches Pulvermagazin und wurde beschossen. Die Explosion beschädigte den Tempel und auch die umliegenden Bauten schwer.

Beschäftigt man sich also ein wenig mit der Geschichte und den Geschichten der Geschichte so sieht man nicht nur alte Steine und Säulen sondern den Berg mit seinem wundervollen Plateau definitiv anders.

Athen
Ausblick über Athen

Das Akropolis Museum in Athen

Direkt unterhalb des Hanges, nur ein paar Meter vom Südeingang entfernt befindet sich das neue Akropolis Museum. Das Museum gibt es seit 2008 und es beherbergt viele Fundstücke der Akropolis. 

Die Sammlung ist chronologisch angeordnet, sodass man einen Rundgang durch das Museum und durch die jahrhundertelange Geschichte der Akropolis machen kann.

Im Museum gibt es immer wieder Glasböden durch welche man antike Stadtmauern sehen kann. Ich würde den Besuch nach dem Besch auf der Akropolis empfehlen, wie schon gesagt kann man sich dann einiges besser vorstellen.

https://www.theacropolismuseum.gr/en/organosi-periehomenoy-germanika

Agora

Wer nach der Akropolis noch immer nicht genug von Geschichte hat der sollte sich unbedingt noch die Agora ansehen. Die Agora war in der griechischen Antike der Versammlungsplatz an welchem Heeres-, Gerichts- und Volksversammlungen sattfanden. Kurz gesagt spielte sich das Leben in der Antike hier auf diesem mehr als 2.000 Jahre alten Marktplatz ab. Das Gebiet ist sehr weitläufig und es gibt sehr gut erhaltene Tempel. Außerdem gibt es hier eine Rekonstruktion des Stoa des Attalos (Säulengang).

Hier  in dem Gebiet der Agora finden aktiv Ausgrabungen statt und es wird wohl noch jede Menge zu entdecken geben.

Es gibt wahnsinnig viel zu sehen und noch so viel mehr zu erfahren.

Blick auf die Akropolis

Zur Agora zählt außerdem einer der am besten erhaltenen Tempel in ganz Griechenland, der Tempel des Hephaistos.

Tempel des Hephaistos

Die Wachablösung der Evzonen findet vor dem griechischen Parlament am Syntagma Platz statt

An der Westseite des Parlaments liegt das Grab des unbekannten Soldaten, vor dem das zeremonielle Schauspiel aufgeführt wird. Das Parlament kann man mit dem öffentlichen Verkehr ganz leicht erreichen.

Die Evzonen, einst die königlich-griechischen Leibgarde und heute die Präsidialgarde Griechenlands, sind der Inbegriff für Freiheit und Tapferkeit. Die Wachablösung der Evzonen vor dem Grab des unbekannten Soldaten soll all die Soldaten ehren, die im Laufe der wechselhaften Geschichte Griechenlands für das Land gekämpft und sich geopfert haben.

Auch heute noch sind die Evzonen das Eliteregiment der griechischen Armee und müssen eine 5-wöchige, streng geheime Ausbildung absolvieren. Ein Evzone muss zudem bestimmte, äußerliche Kriterien erfüllen, beispielsweise muss er eine Körpergröße von mindestens 1,80 Metern messen.

Plaka – Die Altstadt von Athen

Plaka ist der älteste Stadtteil von Athen. Er befindet sich direkt am Fuß der Akropolis.

Wollt ihr eines der historischsten und wichtigsten Stadtteile Athens sehen, führt euch euer Weg direkt nach Plaka. In dem Stadtteil herrscht ganz besonderes Flair, das die frühere Antike wieder aufleben lässt und euch ein Gefühl dafür gibt, wie es hier früher gewesen sein muss.

Am Tage könnt ihr durch die engen und romantischen Gassen bummeln und euch einfach verzaubern lassen. Schaut euch auch die restaurierten Teile der Stadt an, hier kommen auch die Athener gerne hin, um das Leben zu genießen. Sucht euch ein gemütliches Restaurant mit Blick auf die über dem Stadtteil liegende Akropolis und lasst euch mit griechischen Köstlichkeiten verwöhnen. In Plaka gibt es tolle Souvenir Shops, in denen ihr für die Daheimgebliebenen ein Andenken kaufen könnt. In den vielen Boutiquen könnt ihr euch mit ein paar neuen Klamotten eindecken.

Am Abend wird es in Plaka voll. Einheimische und Urlauber kommen hierher, um an lauen Sommerabenden das ein oder andere Glas griechischen Wein zu genießen.

Anafiotika

Das idyllische Viertel Anafiotika mit den malerischen weißen Häuser und schmalen Gässchen steht am Nordhang der Akropolis.

Anafiotika (griechisch Αναφιώτικα (n. pl.)) ist ein kleines Stadtviertel Athens, am Nordosthang der Akropolis am Rande der historischen Plaka. Es wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von Bauhandwerkern von den Kykladen hauptsächlich von der Insel Anafi errichtet. Das Viertel ist im Stil eines Kykladendorfes gebaut mit übereinander gestaffelten, unsymmetrischen, weißgetünchten Terrassendachhäusern, ummauerten Gärten und teilweise marmorgepflasterten oder getünchten kleinen Wegen.

Das ganze Viertel ähnelt den typischen Kykladen Dörfern auf Inseln wie Santorini, Mykonos und Amorgos.

Die Architektur ist kein Zufall. Die Häuser wurden ab 1841 von Arbeitern gebaut, die von der Insel Anafi kamen, daher der Name Anafiotika.

Zentralmarkt

Im Zentralmarkt von Athen (Varvakeios Agora) findest du alles Essbare, was Griechenland und Athen ausmacht: Fisch, Fleisch, Nüsse, Gemüse, Obst, Gewürzen, Oliven, Öl, Wein, Feta, und noch mehr.

Besonders interessant sind die lebhaften Stände mit frischem Fisch und Meeresfrüchten. Im Fleischmarkt siehst du am Haken hängende Fleisch (bis hin zur Rinderhälfte). Achtung, die Fleisch und Fisch Stände riechen auch dementsprechend. Also wer besonders geruchsempfindlich ist, sollte die vielleicht vermeiden.

So viele Köstlichkeiten

In der rechten Halle findest du kleine Essensstände, die lokale Gerichte mit einem frischen Retsina vom Fass servieren.

Komm am besten am Tag zum Markt. Am Nachmittag und Abend sperren die meisten Stände zu. Der Markt ist mit den geschlossenen Ständen sonst sehr langweilig.

Es gibt noch so vieles zu sehen in Athen, da ist noch das Künstlerviertel mit den vielen tollen Grafits und den wunderschönen kleinen Straßencafés.

Athen
Straßencafé

Kein Wunder also, dass Athen als Zuhause der Götter gilt. Es gibt hier so unwahrscheinliche viele verschiedene Dinge zu entdecken, es ist wirklich verrückt.

Naja und dann gibt es ja auch noch soooo viel Geschichten aus der griechischen Mythologie, quasi Geschichte zum anfassen.

Mich hat Athen überrascht und in seinen Bann gezogen. Einen großen Anteil an meiner Begeisterung hat aber mit Sicherheit auch Konstantina, die wohl beste Reiseleiterin, die man sich wünschen kann. Mit Ihr gab es so viel zu entdecken und zu sehen. Ich bin immer noch komplett begeistert und über den vielseitige und wirklich großen Wissensschatz beeindruckt. Es waren wirklich tolle Touren!

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Wer noch ein wenig Zeit hat in Athen, dem würde ich definitiv einen Ausflug nach Delphi empfehlen.

Wirklich spannend und eine super schöne Landschaft. Aber seht selbst:

https://petrasmagicaljourneys.de/?p=2611