Delphi – Das Orakel von Delphi

Delphi – Das Orakel von Delphi

16. Februar 2023 1 Von PMJAdmin

Es hat bestimmt jeder schon einmal etwas vom Orakel in Delphi gehört, aber wo ist eigentlich Delphi und was hat es mit diesem Orakel auf sich?

Früher galt Delphi lange Zeit als Mittelpunkt der Erde, hierzu aber später mehr.

Delphi
Tolle Aussicht bis zum Hafen


Wenn Ihr in Athen seit und oder sowieso eine Rundreise macht solltet Ihr unbedingt einen Ausflug nach Delphi einplanen.

Delphi ist ca. 185 km von Athen entfernt, man ist für diese Strecke mit dem Auto ca. 2,5 Stunden unterwegs.

Delphi


Delphi selbst ist ein netter kleiner Ort mit einer wirklich phantastischen Aussicht in die Umgebung.  Das bekannte und wirklich sehenswerte in Delphi ist das Orakel von Delphi bzw. das was von der ganzen einstigen Pracht übrig geblieben ist. Das Orakel von Delphi war die wichtigste Weissagungsstätte des antiken Griechenlands. Sie befand/ befindet sich am Hang des Parnass in der Landschaft Phokis.

Aber warum genau in Delphi und wieso war dieser Ort im antiken Griechenland so wichtig? 

Alles begann mit dem Göttervater Zeus.
Laut der mythologische Geschichte des lies Zeus zwei Adler um den Erdkreis fliegen, diese trafen bei Ihrer Rückkehr genau in Delphi aufeinander. Der Ort galt seitdem als Mittelpunkt der Erde.
Dort lebte einst der Drache Python, der Apollons Mutter Leto verschlang. Apollon rächte sich schließlich an Python für den Angriff auf seine Mutter. Das Blut des getöteten Drachens gelangte in den Boden Delphis. Auf diese Weise gingen hellseherischen Fähigkeiten auf den Ort über, der seitdem zur Kultstätte Apollons erklärt wurde.

Delphi
Apollon Tempel


Delphi hieß bis zum 5. Jahrhundert v. Chr. Pytho (nach dem Drachen). Bereits bei Homer wird von einem Apollonkult in Delphi gesprochen. Funde zeigen eine steigende Beachtung des Heiligtums ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. Die Orakelsprüche von Delphi hatten in der Welt der antiken Griechen eine große Bedeutung, hohe Relevanz und wurden allgemein akzeptiert.


Das Ende des Delphischen Orakels kam durch den christlichen Kaiser Theodosius I., der 391 n. Chr. alle Orakelstätten durch ein Edikt aufhob.

Aber wozu brauchte man das Orakel von Delphi?

Standen bei den Griechen wichtige Entscheidungen an, wurde die meist die lange Reise in das abgelegene Delphi auf sich genommen um das Orakel nach Rat zu fragen. Wahrscheinlich war es einfach so, dass die Griechen nicht sehr entscheidungsfreudig waren und sich einfach Hilfe bei den Göttern erhofften.

Delphi


Wie schon erwähnt war das Orakel Apollon geweiht und das wichtigste Orakel der antiken Welt.

Wer hat das Orakel befragt?

In den Apollo Tempel also zu dem Orakel durften nur Männer. Von jeder Stadt wurden zu den Zeiten der Orakelbefragungen Abgesandte geschickt. Man konnte das Orakel meistens nur einmal im Jahr aufsuchen. Zu dieser Zeit war dann Delphi und Umgebung sozusagen von Menschenmassen überschwemmt.
Um das Orakel freundlich zu stimmen, hatten diese reichlich Geschenke für das Orakel dabei oder errichteten sogar Bauwerke auf dem Weg zum Apollotempel.


Wer war eigentlich DAS Orakel von Delphi?

Die Weissagung des Orakles wurde von der Pythia verkündet. Die

Pythia war eine Priesterin. Diese Priesterin war die einzige Frau, welche den Apollon Tempel betreten durfte.


Wissenschaftler vermuten, dass sie in der Nähe einer Erdspalte saß, aus der besondere Gase hervortraten. Durch diese Gase war die Pythia wohl immer etwas in einer Art Tranche und redete eher wirr. Ihre ziemlich undeutlich gestammelten und oft auch unverständlichen Worte wurden dann von den Priestern des Apollon „übersetzt“. Der Orakelspruch war nie so ganz genau zu deuten und hat einem jede Menge Spielraum gegeben.
Die Orakelsprüche der Pythia hatten einige wichtige Bedeutung für das Leben der Griechen. Oft entschieden sie über Krieg und Frieden, über Leben und Tot.


Bekannte Orakelsprüche aus Delphi

Zum Beispiel befragte Themistokles das Orakel von Delphi vor der Seeschlacht bei Salamis was er tun solle. Er interpretierte aus der Weissagung, dass er hölzerne Schiffe für den Krieg bauen solle. Die Athener entwickelten sich so zur überlegenen Seemacht und konnten den Krieg gegen die Perser gewinnen.


Eine der wohl bekanntesten Prophezeiungen gab das Orakel von Delphi dem König von Theben. Die Prophezeihung sagte Laios, dem König von Theben voraus, dass er von seinem eigenen Sohn (Ödipus) getötet werden wird und dass dieser anschließend seine Frau (also die eigene Mutter) heiraten wird. Daraufhin ließ er seinem Neugeborenen (Ödipus) die Füße durchstechen und zusammenbinden und ihn von einem Hirten im Gebirge aussetzen. Doch der Hirte übergab aus Mitleid das verstoßene Kind dem Königspaar von Korinth, welches es adoptierte. So wuchs Ödipus in Korinth auf, ohne von seiner Herkunft zu wissen. Als ihm wiederum ein Orakel verkündete, dass er seinen Vater töten werde, verließ er aus Sorge um seinen vermeintlich biologischen Vater Korinth und machte sich auf den Weg nach Theben.

Unterwegs begegnete er an einer Wegkreuzung dem mit kleinem Gefolge reisenden Laios, dieser hielt Ödipus für einen Räuber und wollte ihn nicht durchlassen, woraufhin Ödipus ihn und die meisten seiner Gefolgsleute erschlug. Somit erfüllte sich schon mal eine der zwei Prophezeiungen. Anschließend, in Theben angekommen, gelang es Ödipus das Rätsel der Sphinx zu lösen und so Theben von der Sphinx zu befreien. Zur Belohnung wurde er als Nachfolger des Laios zum König von Theben ernannt und bekam Iokaste die Königin von Theben zur Frau. Somit erfüllte sich die zweite Prophezeiung, dass Iokaste seine eigene Mutter war wusste Ödipus natürlich nicht.

Von ihrer Verwandtschaft nichts ahnend, hatten die beiden in der Folgezeit vier Kinder miteinander. Als nach einigen glücklichen Jahren in Theben eine Seuche ausbrach, verkündete das Orakel von Delphi, der Mörder des Laios müsse gefunden werden. Ödipus untersuchte den Fall und fand heraus, dass er selbst der gesuchte Mörder war und seine eigene Mutter geheiratet hatte. Darauf erhängte sich Iokaste und Ödipus blendete sich.


Die Stätte des Orakels von Delphi ist definitiv einen Besuch wert. Auch wenn man sich nicht unbedingt für die griechische Mythologie interessiert. Die Ruinen der Tempel, die vielen Säulen und natürlich die grandiose Aussicht auf die Berge rings herum ist wirklich magisch.

Im zugehörigen Museum sind noch einige größere und kleinere Schätze ausgestellt. Dies alles waren Geschenke bzw. die Bezahlung für das Orakel. Man kann sich heute gar nicht mehr vorstellen, wie es hier früher wohl mal vor Gold und Bronze geglitzert und gefunkelt haben muss.


Auf der Homepage des Museums gibt es sogar einen virtuellen Rundgang:

https://delphi.culture.gr

Auch in Delphi waren wir mit Konstantina unterwegs, die es geschafft hat, dass wir richtig in die Welt des antiken Griechenlands und den Orakelkult abtauchen konnten.

….also hätte ich bei unserem Besuch die Möglichkeit gehabt ich hätte definitiv auch das Orakel befragt 🙂


Wenn Ihr auf Eurer Reise auch noch Athen einen Besuch abstattet, dann schaut doch gerne mal hier vorbei: https://petrasmagicaljourneys.de/athen/